Startungen

Dennis
Mit einem Danke nahm ich das Eis entgegen. Dann hörte ich zu. ,,Wird man nicht normalerweise durch Leistunf und nicht durch große Klappen befördert?", fragte ich erstaunt nach. So zumindest wae es mir imme gegangen. Gut, bei Saba war allerdings auch nichts unmöglich. Ich hatte mich wie der Großteil der Anwesenden darüber gewundert, dass Saba sich einen doch recht luxuriösen Wohnstil leisten knann. Eine WG war natürlich eine guter Grund. Ihre Beförderung hingegen durch eine große Klappe erklärte sich mir nicht. Wie auch? Das war so völlig entgegen der normalen Erwartungen.

Saba
"Eigentlich schon, wobei ich nicht sagen, will, dass ich nicht schön fleißig war. Ganz im Gegenteil ich musste meinem Boxenpartner mehr als nur einmal sagen, dass er aufhören soll zu nerven. Auch wenn er trotzdem ein Schätzchen ist. Ich sollte eigentlich dem Chef meines Chefes einen Ordner in die oberste Etage bringen und dort hielt Mark gerade eine Präsentation für eine Wohltätigkeitsgala, die von der Firma organisiert wird. Und mir ist ein riesen Fehler bei der Weinauswahl aufgefallen. Wir alle kennen mich und wissen, dass ich bei sowas meine Klappe nicht halten kann. Jeden Falls habe ich erwähnt, dass man keinen Rotwein zu Jakobsmuscheln servieren kann und wusste nicht, dass Mr Carter persönlich im Raum sitzt. Letztlich sollte ich mich dazugesellen und durfte nach der restlichen Präsentation nochmal meinen Senf dazugeben. Der arme Mark, sollte das dann bearbeiten und ich habe ihm angeboten das für ihn zu machen. Jetzt bin ich nächste Woche zu dieser Gala eingeladen worden von ihm als dank. Aber was meint ihr, was für ne Panik ich bekommen habe, als mir Matt sagte, dass Gabriel und Mark nach mir verlangen. Ich dachte, ich würde gefeuert werden, doch stattdessen habe ich nur die Etage gewechselt und arbeite jetzt für den Big Boss als Assistentin. Zumindest seit einer Woche und in der Zeit hatten wir schon mehrere Diskussionen, aber ich glaube der findet das ganz amüsant, mit mir zu diskutieren, ich weiß auch nicht. Es fühlt sich jedes Mal so an, als würde er nur mit mir spielen, wenn ich mit ihm rede. Zum einen ist das gruselig, zum anderen aber auch voll cool. Und... er sieht verdammt gut aus.". erklärte sie. "So wie ich dich kenne, hast du über ihn einige Infos reingeholt und sein Facebookprofil gestalkt.", neckte Mary sie. Sie zog in gespielter Arroganz die Augenbrauen hoch und meinte:"Natürlich habe ich das getan. Leider steht er nur auf Models. Aber vielleicht kriege ich das ja noch umgeändert. Übrigens ist das auch derselbe Typ, für den Lucy vor zwei Jahren gearbeitet hat, bevor sie umgezogen ist."

Dennis
,, Das kannst du?", fragte ich scherzhaft. Bei sowas hatte ich sie meistens eher lasch kennen gelernt. Aufmerksam hörte ich ihrer Schilderung zu. So einfach waren Beförderungen bei mir nie gewesen vor allem nicht auf so eine hohe Etage. Ich beneidete sie ein wenig, aber ich freute mich jetzt erstmal über unsere schöne Ranch. ,, Willst du etwa etwas mit deinem Boss anfangen?", fragte sie belustigt.

Lyssa
Als alle meine Pferde beschäftigt waren, murmelte ich allen Pferden noch eine schöne Gute Nacht zu und begab mich endgültig zurück zu den Anderen. Bei ihnen angekommen verkündete ich, dass die Pferde versogrt waren. ,, Wessen Geschmack willst du umändern? Bist du etwa an jemandem interesiert?", fragte ich neckend.

Saba
"Um Gotteswillen nein! Das wäre wahrscheinlich die schlimmste Beziehung die ich haben würde, immerhin diskutieren wir bereits sehr viel. Wenn ich das dann auch noch in mein Privatleben verlagern würde, würde ich wahrscheinlich Aggressionen bekommen. Außerdem ist der Kerl Milliardär und Lucy wäre beinahe mit ihm zusammengekommen. Das war auch der Grund, weshalb sie gekündigt hat. Sie hat es nicht mehr ausgehalten, weil sie ja bereits vergeben ist und Francis nicht verlassen wollte."
Einige Zeit später kommen sie im Loft an. Jules und Liam saßen auf der Couch. "hey Jungs könnt ihr mal eben..." Sie brach mitten im Satz ab, als sie eine fremde Blondine entdeckte. "Raus.", sagte sie nur und zeigte auf die Tür. Die Frau schaute sie nur entgeistert an, fing sich aber schnell wieder, rümpfte auf feine, aber arrogante Weise ihre Nase und schaute sie genauso arrogant und niederträchtig an. "Und wer bist du?", fragte sie schließlich nachdem sie sie kurz gemustert hat. Die Stimme eines Engels. Doch Saba ließ sich davon nicht beirren. "Saba Costa, diejenige die den Mietvertrag unterschrieben hat. Demnach ist dies mein Loft und ich sagte, dass Sie verschwinden sollen." Jules schaute sie entsetzt an. Immerhin war es eine glatte Lüge, dass sie den Vertrag alleine unterschrieben hat. Schließlich brachte er ein:"Aber sie wollte sich gerade das freie Zimmer angucken, wir wollten nur noch auf dich warten." heraus. Saba wandte ihren Blick ihm zu und er wurde augenblicklich etwas kleiner. "Das Zimmer ist ab sofort an Dakota  vergeben. Ich werde in den nächsten Tagen mit dem Vermieter telefonieren und ihm Bescheid geben. Und jetzt schafft das Blondie hier raus und helft beim Sachen tragen ." Daraufhin konnte keiner mehr  was sagen. Also verließ die Blondine wütend das Loft und die Jungs erhoben sich, um tragen zu helfen. "Wow.", meinte Dakota nur, als sie beide alleine waren. "Du glaubst doch nicht, dass ich irgendeine Tussi hier dulde, die Liam mit ihrem Busen die Augen aus dem Kopf rollen lässt, oder?" Oder mit ihrem Arsch oder sonst was. Bei Jules wäre es ihr egal gewesen, der ist eh zu freundlich zum Starren, was man bei Liam nicht behaupten konnte. Aber sie wusste, dass er auf charismatische und dominante Frauen stand - und wie sollte sie es sagen? Sie besaß beides.
Nach einer halben Stunde hatten sie alle Sachen oben und Dakota begann auszupacken. In der Zwischenzeit begannen die drei gemeinsam zu kochen - man glaubt es kaum, aber mittlerweile kann man Sabas Essen genießen, sie hat nämlich von ihrem Onkel einiges lernen müssen, ehe sie auszog - und Saba erzählte ihnen, was vorgefallen war, weshalb Dakota jetzt hier so plötzlich einzog. "Ich konnte Amber eh nicht leiden.", beteuerte Liam. Saba hob nur eine Augenbraue und schaute ihn ungläubig an. "Was? Glaubst du ich gehe mit ihr ins Bett, nur weil sie verdammt heiß ist? Sie ist doch gar nicht mein Typ!" Daraufhin musste sie lachen. Wie recht er hatte, das war der zweite Grund, weshalb sie das Blondinchen rausgeschmissen hat. Sie war sehr wohl sein Typ -zumindest vom Aussehen her-, aber er will es sich nicht eingestehen, weil er noch ganz genau eine besondere Nacht vor wenigen Wochen im Kopf hatte. Und sie auch.
Nachdem essen ging sie baden, wie immer tat sie einen großen Schuss Badeöl mit Kashmirgeruch hinein. Sie liebte Kashmir über alles. Als sie fertig war, verließ sie das Bad und zog sich ihr Lieblingsnachthemd an, als es plötzlich klopfte. "Herein!", rief sie und Liam kam in ihr Zimmer. Damit hatte sie jetzt nicht gerechnet. "Ich wollte mit dir nochmal wegen Amber sprechen." Etwas perplex bedeutete sie ihm, sich zu ihr aufs Bett zu legen. Eigentlich wollte sie sich gerade hinlegen und etwas fernseh gucken, als er kam. "Du musst dich nicht entschuldigen, immerhin habe ich euch gesagt, dass ihr gerne und jederzeit potenzielle Mitbewohner rumführen könnt, auch wenn ich nicht hier bin." Liam schüttelte nur den Kopf. "Darum geht es nicht. Ich mochte sie wirklich nicht und als ich vorhin gesagt habe, sie wäre nicht mein Typ, da meinte ich das ernst. Mir war nur aufgefallen, dass dein Bruder eine winzig kleine männliche Regung gezeigt hat. Wobei ich nicht meine, dass ihm... du weißt schon. Ich glaube er hat versucht, mit ihr zu flirten." Sie sah ihn etwas erstaunt an. Jules soll mit jemandem geflirtet haben? Anscheinend wird er doch noch zum Mann. "Keine Sorge, es hat nicht funktioniert, auch wenn ich es mir für ihn gewünscht hätte. Sie ist darauf nicht Mal eingegangen, sondern hat die ganze Zeit auf ganz lästige Art versucht sich an mich ranzumachen. Verdammt sie hat mir sogar an den Po gefasst. Und du weißt, wie ich dazu stehe." Oh ja das wusste sie. Sie hatte es einmal bei ihren Flirts versucht und er ist direkt mental auf drei Meter Abstand gegangen. "Aber du hast mir nie erzählt, wieso du es nicht magst, wenn man dich an deinem süßen Knackarsch anfasst." Plötzlich bemerkte sie, dass er ihr ein wenig näher gekommen ist. Oder sagen wir mal, nicht nur ein wenig, sondern nah genug für einen Kuss. Augenblicklich musste sie auf seine reizvollen Lippen schauen, zwang sich dann aber ihm wieder in die wundervollen Honigfarbenen Augen zu blicken. "Weil... Weil ich als kleiner Junge von meinen Eltern mit dem Gürtel verprügelt wurde. Ich bekam die Schläge auf den Po, weil man sie dort meistens nicht sieht. Irgendwann wurde es dann doch entdeckt und ich kam in meine Pflegefamilie.", flüsterte er. Auch sein Blick flackerte immer wieder zwischen ihren sinnlichen Lippen und ihren sonnig braunen Augen. "Mach schon, ich weiß, dass du mich küssen willst. Nein, dass du mehr willst als das. Also komm her.", wisperte sie rau. Ohne zu zögern, brach er die letzten Millimeter zwischen ihren Lippen.

Liam
Das war das was ich an Saba liebte. Sie ließ einen nicht einfach zappeln, wie manche Mädchen es aus ,,Strategie" taten, sie sagte was sie wollte. Und in diesem Fall teilte ich ihre Meinung ausdrücklich. Ohne zu Zögern fing ich an sie zu küssen. Es fühlte sich gut an, wie es bei ihr nicht anders zu erwarten war. Ohne weiter nachzudenken, flüsterte ich in den Kuss hinein:,, Ich liebe dich!". Irgendwie schien aber auch ich selber es nicht weiter wahrzunehmen und küsste sie weiter.

Saba
Er küsste gut. Natürlich küsste er gut, dass wusste sie schon länger, immerhin hatten sie schon einmal eine Nacht miteinander geteilt.

Damals waren sie beide alleine gewesen, der Strom war im Loft ausgefallen auf Grund eines Sturmes und sie waren gerade erst eingezogen, weshalb sie nicht mehr wussten, wo die Sicherung war. Zu allem Überfluss war an dem Tag, einem kalten Wintertag, die Heizung kaputt gegangen, weshalb ihnen beiden kalt war. Sie würde es niemals zugeben, aber sie bekommt immer Angst bei Stürmen und erst recht wenn der Strom ausfällt. Also ging sie rüber zu Liam, da ihr Bruder, zu dem sie normalerweise gegangen wäre, nicht da war. Sie hatte gerade auf sein Hereinbeten hin das Zimmer betreten, als ihr auffiel, dass er nur spärlich bekleidet war. Eigentlich hatte er nur eine Boxershort an und sie selber sah auch nicht besser aus in ihrem Pyjama auch nicht besser aus, denn er war schon paar Jahre alt und mittlerweile etwas eingelaufen und somit ein kleines bisschen zu klein. Sie beide hatten sich gegenseitig gemustert, für beide war das eine neue Erfahrung das Gegenüber Halbnackt zu sehen beziehungsweise ohne BH in recht reizvollen Klamotten. "Ich wollte fragen, ob ich bei dir bleiben kann. Bei mir ist es wegen der kaputten Heizung sehr kalt, weshalb ich trotz meiner dicken Decke friere. Und... und mir macht das Gewitter angst.", fragte sie ihn unsicher, wobei sie den letzten Satz rauspressen musste, damit er ihr überhaupt über die Lippen kam. Etwas entgeistert schaute er sie an, blinzelte einmal und meinte dann:"Äh... Ja klar. Ich wollte gerade schlafen gehen. Wenn du willst, kannst du die rechte Hälfte des Bettes haben, ich werde dir schon nicht zu nahe kommen." Das Bett war eigentlich kein Doppelbett, weshalb diese Aussage eh nicht wirklich in Erfüllung gehen würde, doch Saba nickte nur und legte sich dann zu ihm auf sein Einpersonenbett. Doch ihr war noch immer kalt und irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass er sie anschaute. Wieso wusste sie nicht, denn als sie sich umdrehte, lag er auf dem Rücken und starrte die Decke an. Ohne ihren Verstand einzuschalten rückte sie auf ihn zu, legte die Arme um ihn und den Kopf auf seine Brust, damit sie sich gegenseitig wärmen konnten. Erneut schaute er sie überrascht an, doch sie schaute ihm nur in diese wundervollen Augen und meinte:"So ist es doch viel wärmer für uns beide!" Dabei ziert ein unglaublich strahlendes Lächeln ihre Lippen. Liam legte auch einen Arm um ihre Taille und zog sie noch ein wenig näher ran. "Jetzt müsste dir bald noch wärmer werden.",hauchte er ihr mit einer rauchigen Stimme ins Ohr und setzte ihr einen Kuss auf die Stirn. Sabas Verstand schaltete sich komplett aus, sie drehte den Kopf ein wenig nach oben und verteilte sanfte Küsse auf seinen Lippen und Mundwinkeln. Plötzlich drehte er sich etwas zu ihr und begann ihre Küsse zu erwidern, immer heftiger und leidenschaftlicher wurde der Zungentanz zwischen ihnen, bis sie die Grenze der Selbstkontrolle endgültig aus den Augen verloren.

Ihr Herz klopfte, ihr Atem ging immer schneller und schneller. Sie wollte mehr, so viel mehr, als nur eine weitere Nacht mit ihm, die sie beide dann nicht mehr erwähnen würden, weil sie nicht wollten, dass es ihrer Freundschaft schadet. Immerhin sind sie nicht wie Ginger und Miguel, die mittlerweile seit mehreren Jahren zusammen, sogar verheiratet sind, und dennoch etwas finden, dass dem einen an dem anderen gefällt, die sich nur relativ wenig streiten und trotz ihrer Liebe auch ihre Freundschaft aus ihrer Jugend, bevor sie ein Paar wurden, behalten haben und weiter hegen. Genau wie Ginger damals hat Saba Angst. Angst davor, wenn es mit ihnen nicht klappt, einen guten Tanzpartner, einen tollen Mitbewohner, einen wundervollen Freund und Menschen zu verlieren. Denn sie wusste ganz genau, dass dies höchstwahrscheinlich passieren wird, wenn sie sich auf dieses Kribbeln einließ, dass sie nun schon seit einigen Jahren empfand, wenn sie ihn sah, wenn sie mit ihm sprach, wenn sie mit ihm tanzte.
Und verdammt nochmal seine Küsse machten dieses Kribbeln in ihrem Bauch noch schlimmer, intensiver. Die Stellen, an denen er sie berührte waren ganz heiß.
Dann passierte es. "Ich liebe dich", flüsterte er zwischen einer Balgerei ihrer Zungen. Sofort hielt sie inne, zog sich vorsichtig zurück. "Was hast du gesagt? Bitte sag das nochmal.", forderte sie ihn sanft auf. Vielleicht waren diese Worte, das Feuer, dass ihr Angsteis zum Schmelzen bringen sollten. Sie musste einfach wissen, ob sie sich nicht verhört hatte.

Liam
Nach meinen Worten löste sie sich vorsichtig. Ich zog meine Augenbrauen leicht belustigt hoch. Ein wenig verunsichert wiederholte ich meine Worte und senkte meinen Blick:,, Ich liebe dich" Die Stellen die sie berührte hatte kribbelten und glühten nach wie vor. In meinem Bauch hatte ich ein angenehm schweres aber warmes kribbeliges Gefühl. Als sie einen Moment brauchte ehe sie reagierte hob ich meine Augen ein wenig und sah sie vorsichtig an.

Saba
Sie hatte sich also doch nicht verhört. Ihr wurde plötzlich ganz heiß, also noch heißer als ihr durch seine Nähe auch so schon war. Ihre Gedanken gerieten immer mehr durcheinander, als sie die Wahrheit dieser Worte realisierte, als sie merkte, dass ihre zweite große Angst unbegründet gewesen war. Sie hatte den Eindruck, als würde sie fliegen und gleichzeitig im Meer versinken.
Und dann wurde ihr klar, dass sie ihm noch nicht geantwortet hatte, sondern ihn nur verunsichert und erschrocken anschaute. Sein wundervoller Blick hob sich, Unsicherheit glänzte in den schönsten Seelenspiegeln, die sie je gesehen hat. Als Antwort beugte sie sich nur vor, küsste ihn zärtlich und wisperte, kaum wahrnehmbar, eher ein Hauch von Luft an seinem Ohr:"Ich dich auch."

Liam
Ich atmete erleichtert auf, als sie sich mir langsam nährte und mir eine Liebesbekundung ins Ohr hauchte. Eine leichte Gänsehaut fuhr über meine Haut. Ihr ging es tatsächlich wie mir. Ein Sein fiel mir vom Herzen. Ich hatte Glück gehabt, dass mein unbedachter Ausspruch keine negativen Folgen hatte.

Lyssa
Nach einer kleinen Weile in der wir noch beieinander saßen und quatschten oder auch von den Zwillingen geärgert wurden. Diese rannten immer wieder um den Tisch herum und flogen mehr als nur einmal halb über uns. Die blinde Cecilia wurde dabei von Liliane mitgezogen. Lachend und quietschend umrundeten sie den Tisch immer wieder, mal langsamer, mal schneller.  Irgendwann wurde es aber still. Die beiden Zwillinge waren erschöpft. Ginger trieb die Zwillinge lachend ins Auto, Cecilias Tempo angepasst, Joe schlenderte hinterher. Dennoch rannte die kleine Cecilia an Lilianes Hand auch ein kleines Stück. Ginger war so süß mit den ,,Kleinen". Als alles still war atmete ich erstmal durch. Mary und Luca waren bereits in ihrer Wohnung verschwunden, Miguel war ebenfalls schon im Haus verschwunden, nur wo Ginger steckte wusste ich nicht ,,Ich gehe nochmal nach den Pferden gucken, du kannst ja schon mal reingehen, wenn du willst!", meinte ich und gab ihm einen sanften Kuss. Dann entfernte ich mich. Zuerst zu den Stutenställen. Concella stand zufrieden in ihrer Box, ebenso wie Pandora. Beide schauten nur kurz auf. ,,Gute Nacht, ihr Hübschen", sagte ich leise und schloss die Stalltür. Mit einem leisem Klacken fiel die Tür ins Schloss. Irgendwie hatte ich ein dumpfes Gefühl. Dennoch ging ich zuerst zu den Hengsten. Alle schauten gespannt auf. Dyre schnaubte zur Begrüßung, während Yoldas seinen Blick sofort abwendete. Aleix hingegen ließ seine Ohren nach hinten schnellen. Somos schaute nur desinteressiert auf. Allen ging es gut. Wieder fiel die Stalltür mit einem Klacken zu. Als letztes führte mein Weg mich zur Weide. Meine Mädels kamen wie immer angaloppiert. Na ja zumindest fast. Ich stockte kurz. Meine Magnolia fehlte. Ich rief nach ihr. Doch selbst ihr so vertrautes Wiehern blieb aus. Schnell schlüpfte ich unter dem Zaun her und schwang mich auf Simsala. Ich trabte sie an und umrundete unsere ziemlich große Koppel. Nirgendwo ein Funken von dem silberglänzendem Fell zu sehen. Am Tor stoppte ich sie aus dem Trab ab und sprang ab. Selbst der Zaun schien unbeschadet was ich gesehen hatte. Mit roten Hektikflecken im Gesicht rannte ich zum Haupthaus. Dennis saß trotz allem draußen. ,,Magni ist weg", rief ich schon von weitem. Mein Herz pochte. Mein Silberschatz war weg! Tränen stiegen mir in die Augen. Wo war sie nur?

Ginger
Sie kam gerade wieder, als Lyssa meinte, dass Magnie weg sei. Die Zwillinge wollten sie nicht gehen lassen und hätten sie beinahe in Joes Auto entführt. Es überraschte sie immer wieder, wie stark die beiden doch waren, besonders die kleine Celia. "Wie weg? Sie kann doch nicht einfach von der Wiese verschwunden sein. Hast du auch wirklich alles abgesucht? Auch das bisschen im Wald? Dort verstecken die sich immer gerne, zumindest Pan hat das früher immer gemacht. Ist der Zaun in Ordnung? Mir ist auch auf keinen Fall aufgefallen, dass irgendein Pferd hier durch die Gegend gelaufen ist, während ihr Dakotas Sachen holen wart und du mit deinen Jungs trainiert hast. Das hättest du ja wahrscheinlich auch mitbekommen."

Lyssa

,,Nein, ich habe natürlich nur am Tor geguckt und die Schatten der Bäume von weitem angeguckt", fuhr ich sie ungewollt an. Die Sorge um meinen Silberschatz nagte an mir. Mein Herz pochte vor Aufregung und Adrenalin. Eine Träne rollte meine Wangen hinunter. Nervös trat ich von einem Fuß auf den anderen und scharrte mit den Fußspitzen auf dem Boden. ,,Was soll ich den jetzt machen?", fragte ich völlig überfordert mit tränenüberströmten Gesicht und sah verzweifelt sowohl Dennis als auch Ginger ins Gesicht. Hier war es schon dunkel. Eine Suchaktion hatte also wenig Sinn.

Ginger
"Ok, so schwer das dir auch fällt, du musst so gut es geht die Ruhe bewahren. Dann müssen wir alle unsere Nachbarn in der Umgebung verständigen, dass sie die Augen offen halten und uns sofort kontaktieren, wenn sie sie sehen. Bestenfalls lässt sie sich sogar freundlicherweise einfangen. Und ich weiß, dass ergibt nicht wirklich viel Sinn, aber wir sollten wenigstens ein bisschen die Umgebung mit Taschenlampen absuchen. Vielleicht ist sie ja noch in der Nähe und wir finden sie schnell wieder."

Lyssa
,,Du hast ja recht, aber wie soll das gehen?", fragte ich. ,, Einfangen könnte schwierig werden. Du kennst sie ja, solange sie die Chance hat haut sie bei nicht ganz genau bekannten Menschen ab", meinte ich betrübt, ,, Ich möchte sie suchen gehen". Entschlossen sah ich Ginger an. Zumindest ein bisschen Hoffnung hatte ich.

Ginger
"Darum auch bestenfalls und freundlicherweise. Ihr gebt den anderen bescheid und brecht auf, während Miguel und ich die Nachbarn abtelefonieren. Mindestens einer sollte hier sein und den Hof beobachten, falls sie von selbst zurückkehrt und dann alle kontaktieren. Oder halt kontaktiert werden können, wenn sie von euch oder den Nachbarn gefunden wurde."

Lyssa

,, Ja, ich weiß es ja", meinte ich und lief noch während sie ihren Satz beendete los. Dennis würde dem Rest schon Bescheid sagen. Ich musste erstmal mein Pferd finden. Eilig und nervös lief ich auf das Ende der Weide zu um dahinter mit der Suche zu beginnen. Immer wieder rief ich mit brechender Stimme nach der silbernen Stute.

Ginger
Während sie ins Haus ging, ging Dennis rüber zur Hütte von Mary und Luca, um diesen Bescheid zu geben und dann zu Velvets LKW. "Mig, wo bist du?", rief sie sofort, nach ihrem Mann, als sie diesen nicht in den Küche oder im Wohnzimmer fand. "Im Tanzraum.", kam es irgendwo von oben. Sie wollte nicht wissen, was er dort zu suchen hatte. "Kannst du bitte mal runter kommen? Magni ist von der Wiese verschwunden und wir beide müssen alle Nachbarn durchtelefonieren, damit sie bescheid wissen."
Kurz darauf kam er angerannt, wie immer barfuß. "Wie jetzt, Magni ist weg? Sie kann sich doch nicht einfach in Luft auflösen und es wäre uns ja wohl aufgefallen, wenn eins der Pferde auf dem Hof rumgelaufen wäre, geschweige denn ein Fremder rumgelaufen wäre?" Sie zuckte bloß mit den Schultern. "Lyssa meinte, der Zaun wäre in Ordnung und sie hätte die komplette Wiese abgesucht. Sie ist nicht da. Sicherheitshalber kann einer von uns gleich nochmal die Wiese mit einer Taschenlampe abreiten, auch wenn das nicht viel nützen wird. Sie und die anderen werden sich jedenfalls in der Umgebung umschauen, während wir hier bleiben, die Nachbarn benachrichtigen und dann auf Empfang bleiben." Er nickte. "Ok, ich reite die Wiese ab und du fängst schon mal an? Ich melde mich bei dir auf dem Handy, wenn ich sie doch finden sollte.", schlug er dann vor. Ginger stimmte dem zu, schnappte sich das Telefon und rief erstmal bei ihrer Familie an. "Du kannst ruhig Pan nehmen, wenn Magni sie sieht, wird sie vielleicht leichter einzufangen sein.", rief sie ihm noch schnell hinterher, während das Telefon noch wählte.

Lyssa
Mein erster Weg führte mich im Eiltempo in die Sattelkammer, wo immer Taschenlampen gelagert waren. Zitternde Hände griffen nach dem kalten Stahl. Ein Frösteln durchfuhr mich. Was wenn ihr etwas zugestoßen war? Egal. Mein Blick hob sich wieder leicht. Sorge lag ihn ihm. Ich drehte mich um und verließ die Sattelkammer. Dennis, der sie hinter mir ebenfalls betrat interessierte mich gerade nicht. Als ich unter meinen Füßen die leichten Höhenunterschiede der Gehwegplatte wahrnahm, knipste ich die Taschenlampe an. Mit einem kleinem Klacken flackerte das Licht auf. Der Kegel wurde erleuchtet und ich stolperte im Renntempo auf den Wald zu. Hoffentlich ließ sie sich finden.

Velvet
Gerade als ich schlafen gehen wollte, klopfte es an meinem LKW. Ich verdrehte meine Augen und ging dann hin. Vor mir stand Dennis. Er wirkte besorgt. ,, Was ist los?", fragte ich ihn misstrauisch. Da ich eh immer im Sportsachen schlief, war es kein Problem für mich. ,, Magni ist weg. Hilfst du mit suchen?", fragte er hoffnungsvoll. Ich sah ihn einige Sekunden an. ,, Wie weg? Von der Weide oder wie?", fragte ich m total verwirrt und unschlagfertig. ,, Genau!", erwiderte er nur kurz und knapp. ,, Klar", sagte ich und zog in windeseile meine Schuhe an. ,, Wo ist die Kommandozentrale?", fragte ich ihn, wandte mich aber schon in Richtung Haupthaus. ,, Haupthaus bei Ginger", sagte er knapp und eilte Richtung Stallungen. Ich fiel ins Lauftempo und auf das Haupthaus zu. Ich öffnete die Tür und wandte mich an Ginger. ,, Mir wurde gesagt du bist die Kommandozentrale. Wie kann ich helfen?", fragte ich sie.

Ginger
"In der Sattelkammer sind immer Taschenlampen. Schnapp dir eine von ihnen. Geh mit Luca und Mary oder Dennis, weil du dich hier noch nicht gut auskennst. Sicherheitshalber suche ich dir auch schnell eine Karte vom Gebiet, ich müsste im Büro welche haben. Sag Mary und Luca, dass sie in Richtung Westen suchen sollen, Dennis soll Richtung Norden suchen. Lyssa rufe ich gleich an, dass sie im Süden von der Ranch sucht. Mein Vater meinte, sie würden im Osten gucken.", meinte sie, nachdem sie das Gespräch mit ihrem Vater beendet hatte. Dann rannte sie rüber in das Büro, um dort die Karte zu holen. "Hab sie!", rief sie und in aller Eile, wäre sie beinahe gestolpert, doch sie fing sich noch gerade so am Sofa ab und reichte ihr dann die Karte.

Velvet
,, Ok, mache ich", meinte ich nur knapp und wartete dann die restlichen Infos ab. ,, Meinst du die hat in der Hektik überhaupt an ihr Handy gedacht?", fragte ich sie argwöhnisch.Nun musste ich jedoch mir ein kleines Lächeln verkneifen. ,,Ich danke dir", meinte ich nur und machte mich auf Richtung Sattelkammer, in welcher ich Dennis zuletzt gesehen hatte. Zum Glück kam er gerade heraus, als ich dort ankam. ,, Ich würde gerne mit dir, laut Kommandozentrale Richtung Norden suchen", meinte ich nur und hechtete in die Sattelkammer. Schnell war einer der stahlkalten Taschenlampen gegriffen und mein Weg führte mich wieder nach draußen. Ehe ich allerdings wieder bei Dennis ankam fiel ich über die Schwelle. Ich musste lachen und raffte mich wieder auf um im selben Tempo weiter zu Dennis zu gehen. ,, Dann auf, bevor es zu spät ist", meinte ich in meiner üblichen dramatischen Art und Weise.

Ginger
Den Punkt hatte sie gar nicht bedacht. "Mehr als hoffen bleibt mir eh nicht." Kurz darauf war sie auch schon verschwunden.
Sie war gerade beim fünften Telefonat, als Miguel wieder rein kam. Fragend hob sie eine Augenbraue, doch er schüttelte nur den Kopf. Dann schnappte er sich sein Handy und die Liste mit den Nachbarn, die sie noch anrufen mussten. Zum Glück war er derjenige, der bei Dakotas Mutter anrufen musste und nicht sie.
Schließlich legte sie auf und probierte es erneut bei Lyssa.

Lyssa
Ich lief mit zittrigen Knien durch das Unterholz. Immer mal wieder stolperte ich über Äste. ,,Magni!", rief ich immer wieder verzweifelt in die Stille der Dämmerung. Immer wieder wurde die Stille von einem Eulenruf durchbrochen. Ein paar Tränen rannen über mein Gesicht. Ich bemerkte es nicht. Ebenso wie die Äste und Dornen die gegen meine Beine schlugen. Nach einer Weile wurden meine Rufe leiser. Wo konnte dieses sture Pferd bloß sein? Auf ihrer Lieblingsrichtung war es endgültig vorbei. Ich ließ mich ins Gras fallen und weinte. Ich brauchte gerade eine Pause. Mein Handy hatte ich schon lange nicht mehr bei mir. Wie immer eigentlich. Wahrscheinlich hatte ich es irgendwo im Haus liegen gelassen. Die ganzen Mädchen, die ihre Handy immer mithatten waren mir ein Rätsel. Mehr als einmal hatten sie Ärger bekommen, weil sie bei Arbeiten vergessen hatten ihr Handy leise zu stellen. Zudem nervte es mich dauernd diesen Klingelton zu hören zu bekommen, wenn es eine WhatsApp gab. Mir liefen stumme Tränen über das Gesicht. Alle Orte wo Magni gerne war, hatte ich nachgeschaut. Wo konnte sie sein?

Velvet
Zusammen gingen wir in den Norden der Ranch. Wir durften wieder in Richtung der Ranch von Dakotas Eltern. Konzentriert leuchteten wir alle erdenklichen Stellen ab, in der Hoffnung einen silbernen Fitzel von Magni zu entdecken. Wir gingen jeden Weg ab. Man hörte nur immer wieder einige Vogelstimmen schlagen und das Knirschen der Äste unter unseren Füßen. ,, Wenn sie wenigstens auch auf andere Rufe, als auf Lyssas hören würde", meinte ich nach gefühlten Stunden haareraufend.

Ginger
Irgendwann war sie so wütend darüber, dass sie Lyssa nicht erreichen konnte, dass sie ihr Handy wutentbrannt Richtung Wand warf. "Verdammt nochmal, Lyssa geht nicht ran. Wahrscheinlich hat sie ihr Handy nicht mit und wir müssen sie später auch noch suchen gehen." Mittlerweile hatten sie alle Nachbarn abtelefoniert - viele waren es ja nicht - und auch die Polizei informiert. Mit verschränkten Armen lief sie auf und ab. Auf und ab. Wahrscheinlich machte sie damit Miguel genauso verrückt wie sich selbst. Plötzlich wurde sie allerdings auf die Couch zurückgezogen, genau genommen auf Miguels Schoss. " Pass auf, ich mache uns einen Tee zur Nervenberuhigung und du gibst den anderen Bescheid, dass sie Lyssa einsammeln sollen, wenn sie sie antreffen, auch wenn sie sich weigern sollte, in Ordnung?" Sie nickte, bekam einen Kuss auf die Wange gedrückt und erhob sich dann von seinem Schoss, um ihr Handy wieder aufzuheben. Zum Glück war es ziemlich stabil, sie hatte es schon öfters in den letzten drei Jahren durch die Gegend gepfeffert und es hatte noch nicht wirklich viele Kratzer. Auch jetzt, hat es nicht viel abbekommen, nur ein oder zwei weitere Risse in der Panzerschutzfolie. Schnell schrieb sie eine Nachricht an alle Suchende, von der sie die Handynummer hatte.